Als regionales Unternehmen eine Community aufzubauen, ist die Königsklasse im Online Marketing.
Die Interaktion findet hier nämlich nicht mehr nur zwischen dir und deinen Kunden statt. Jetzt kommunizieren die Gruppenmitglieder auch untereinander und mit Außenstehenden.
Die Vorteile sind bemerkenswert.
Das Thema Marketing liegt nun nicht mehr nur auf deinen Schultern.
Auch andere sprechen jetzt über dein Thema, verbreiten Informationen und teilen Inhalte.
Was du tun kannst, um deine Community zu führen, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist Community Marketing?
Eine Community ist eine Gemeinschaft von Menschen mit gleichem Interesse und gemeinsamer Art zu kommunizieren.
Aber ist dein Kundenstamm das nicht heute schon?
In gewisser Weise ja.
Doch wahrscheinlich findet ihre Kommunikation meist zufällig und auf mehreren Plattformen statt. Diese Plattformen sind auch nicht für alle zugänglich. Zum Beispiel tauschen sich zwei Kunden am Telefon aus – du und die anderen bekommen das nicht mit.
Mit Community Marketing planst, steuerst und unterstützt du die Kommunikation. Alle fühlen sich von Gleichgesinnten umgeben. Ihre Beziehung basiert auf einem gemeinsamen Thema – deinem Thema. Auch die Art der Kommunikation ist innerhalb der Gruppe klar und für alle erreichbar.
Man nutzt z.B. eine gemeinsame Online-Plattform (Facebook-Gruppe, Forum, Blog, Email-Verteiler, …).
Das erleichtert den Austausch und ermöglicht es neuen Themen, schnell Schwung aufzunehmen.
Beispiel:
Carsten betreibt ein Restaurant und nimmt ein neues Gericht in seine Karte auf.
In seiner Facebook-Gruppe wird das sofort diskutiert:
Welche Zutaten sind enthalten?
Wie ist die Idee entstanden?
Wie hat es dir geschmeckt? Was dir schmeckt, das schmeckt mir ja auch immer …
Welchen Wein habt ihr dazu genommen? Das erinnert mich an unseren Urlaub in …
Wer kommt wann zum Probieren? Treffen wir uns da? Wer bringt noch Freunde mit?
Innerhalb weniger Tage ist Carstens neue Kreation in aller Munde (buchstäblich).
Off-Line wäre das nie so schnell gegangen. Mehr noch: Die Gruppe vermarktet sein neues Produkt kostenlos und authentisch. Carsten erhält außerdem Feedback, Fragen, Vorschläge und Empfehlungen.
Wie startest du dein Community Marketing?
Einfach eine Facebook-Gruppe gründen und alle Freunde einladen?
Das wird wahrscheinlich nicht den gewünschten Effekt haben.
Deine Mitglieder sollten sich selbst und aus eigenem Interesse dafür entschieden haben. Um das zu erreichen und dann die Diskussion zu starten, kannst du einen besonderen Startpunkt schaffen.
- Veranstalte ein Event und bitte alle Gäste ihre Fotos in deine neue Gruppe zu posten.
- Führe eine Umfrage durch und werte die Ergebnisse dann unter Beteiligung aller aus.
- Schaffe einen Ort an, an dem deine Inhalte diskutiert werden (deine Blogartikel, deine Rezepte, dein Online-Kurs). Hier beantwortest du Fragen und gibst auch Updates.
Nun ist es deine Aufgabe, die Diskussion am Laufen zu halten und deine Gruppe zu führen. Zeige allen Kommentatoren deine Wertschätzung. Lade deine Mitglieder ein, ihre Meinung zu sagen. Verbinde sie miteinander:
Tolle Idee Jasmin. Peter kennt sich da besonders gut aus. Ihr solltet euch mal unterhalten…
Wenn die Diskussion läuft, tritt zurück und beschränke dich aufs Unterstützen.
Du machst kein Marketing für deine Gruppe, sondern gemeinsam mit deiner Gruppe.
Worauf du beim Community Marketing achten solltest
Trotzdem solltest du dich weiter um deine Community kümmern.
Sie hegen und pflegen. Hier einige Dinge, auf die du dabei achten solltest.
Exklusivität
Mitglied einer Gruppe zu sein, erzeugt Status (dazugehören). Dieses Gefühl wird natürlich verwässert, wenn jeder dazugehören kann.
Achte deshalb auf Exklusivität und wähle deine Mitglieder aus.
Zum Beispiel könntest du nur Kunden und Freunden deiner Kunden Zugang gewähren. Oder du begrenzt den Zugang auf eine bestimmte Region.
Es sollte eine Wertschätzung bedeuten, wenn man in die Gruppe eingeladen wird.
Auch für die Diskussionskultur ist das wichtig. Schließlich suchst du Leute, die ein wirkliches Interesse am Thema und an deinem Projekt haben. Leute, die keiner kennt, die aber nur mal neugierig waren, kannst du nicht gebrauchen. Ebenso wenig welche, die deine Mitglieder mit Werbung belästigen.
Kommunikation in alle Richtungen
In einer guten Community findet Kommunikation in alle Richtungen statt.
Das sind:
- Anführer → Gruppe
- Gruppe → Anführer
- Gruppenmitglied → Gruppenmitglied
- Gruppenmitglied → Außenstehender
Vor allem die letztgenannten sind wichtig und sehr wertvoll. Sobald du merkst, dass einseitig kommuniziert wird und Gespräche z.B. nur von dir ausgehen, solltest du gegensteuern und deine Gruppe effektiver machen.
Effektivität erhöhen
Das erreichst du über 3 Wege. Du kannst die Gruppe:
- Wichtiger machen
- Schneller machen
- Größer machen
In der Regel kümmern sich Community Manager vornehmlich um den dritten Punkt. Doch gerade als regionales Unternehmen sind die ersten zwei besonders wichtig für dich den dein Kundenkreis vor Ort ist begrenzt.
Um die Gruppe für deine Mitglieder „wichtiger“ zu machen, kannst du euer gemeinsames Interesse zu einem begeisternden Ziel ausbauen und ein Verlangen nach Veränderung etablieren.
Um die Gruppe schneller zu machen, kannst du Werkzeuge bereitstellen, die es ermöglichen direkt, unkompliziert und effizient zu kommunizieren. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn konkrete Projekte anstehen, in die du deine Gruppe einbeziehst. Beispiele sind WhatsApp, Google Docs, Slack, Pinterest-Gruppen-Boards, Trello etc., je nach Anforderung.
Größer machst du deine Community zum Beispiel dadurch, dass du es auch deinen Mitgliedern gestattest, Freunde einzuladen. Außerdem kannst du auch andere Experten aus benachbarten Branchen und sogar Mitbewerber hinzuziehen.
Fazit
In meinem Online Marketing Konzept ist Community Marketing die höchste und wertvollste Stufe. Es kann dein Online Marketing auf ein neues Niveau heben.
Du bist nun nicht mehr allein, sondern hast Verbündete.
Wichtig ist aber zu erkennen, dass es hier in erster Linie nicht um dich geht.
Es geht nicht darum, deinen Marktanteil zu sichern oder zu erhöhen, indem du alle Kunden um dich scharst. Sondern darum, den Markt größer zu machen, indem ihr die Idee stärkt. So werdet ihr alle profitieren.
Nutze die Gruppe nicht als Marketingkanal für deine Produkte. Deine Mitglieder sind keine Werbeziele.
Vermarkte deine Idee gemeinsam mit der Gruppe.
Tragt die Idee gemeinsam in die Welt.
Nimm dich zurück! Unterstütze! Führe!
PS:
Wenn du dich noch tiefer und detailierter mit dem Thema: „Aufbau und Führung einer Community“ beschäftigen möchtest, empfehle ich dir Seth Godins Buch „Tribes“. Auch als regionaler Unternehmer kannst du von diesem Wissen profitieren. Mich hat es begeistert und zu diesem Artikel beeinflusst.