Digitalisierung und Marketing? Geht es dabei nicht eigentlich um Technik?
Dreht sich die Diskussion nicht um Schlagworte wie: künstliche Intelligenz, Internet der Dinge, Augmented Reality (Erweiterte Realität), Big Data usw.
Ist das bisschen Online-Marketing nicht eher ein Rand-Thema?
Mag sein. Warum ich trotzdem glaube, dass du genau die Digitalisierung mit Marketing starten solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Gleich vorab:
Ich glaube, dass Online Marketing für regionale Unternehmen der perfekte Start in die Digitalisierung ist.
Es handelt sich hierbei um weit mehr als nur um Werbung.
Mit digitalem Marketing kannst du das Beste aus zwei Welten umsetzen, Effizienz einerseits und Persönlichkeit andererseits.
Mehr Reichweite und Geschwindigkeit also und – so paradox es klingt: Gerade durch digitales Marketing kannst du die Beziehung zu deinem Umfeld wieder menschlicher machen.
Was verstehen wir unter Digitalisierung
In diesem Video des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk wird die Bedeutung der Digitalisierung im Handwerk erklärt (Länge: 2:39): „Digitale Chancen im Handwerk“
Für dich als Unternehmer bedeutet die Digitalisierung also im Grunde Veränderungen in den Bereichen:
- Technik
- Organisation
- Kommunikation
Mit dem ersten Bereich (Technik) ist die Entwicklung neuer, datenbasierter Geschäftsmodelle gemeint.
Ein Beispiel: Diese Idee wurde im Workerscast (Podcast von Jörg Mosler) besprochen:
Internet der Dinge im Handwerk: Ein Dach muss in Zukunft fast nichts mehr kosten. Der Dachdecker darf dann aber exklusiv Daten erheben. Er kann Sensoren verbauen und so den Niederschlag messen. Über mehrere Dächer der Region verteilt ergibt dies ein Netz, um wertvolle Wetterdaten zu messen, welche sehr lukrativ verkauft werden können.
Im zweiten Bereich (Organisation) kannst du vor allem Kosten und Zeit sparen, indem du deine Prozesse effektiver und effizienter machst. Auch hier wirst du innovative Soft- und Hardware einsetzen und Abläufe grundlegend ändern.
Beim dritten Bereich (Kommunikation) geht es vor allem um den Austausch von Botschaften und Inhalten. Wie kommunizierst du mit Kunden, Talenten, Mitarbeitern, Geschäftspartnern und auch Mitbewerbern?
Natürlich fallen auch hier große Mengen begehrter Konsumentendaten an.
Nicht jede digitale Kommunikation ist effektiv
Hier ist das Wie und das Wofür noch entscheidender als in den anderen Bereichen.
Man denkt zuerst an Social Media und personalisierte Werbung. Oder an Chat-Bots, also Computerprogramme, die automatisiert Kontaktanfragen beantworten (z.B. per WhatsApp oder Messenger).
Im besten Fall wird auch Content Marketing genannt, also das Bereitstellen von fachlichen Inhalten für deine Zielgruppe. Allerdings wird dieses tolle Instrument oft nur zum Zweck der Suchmaschinenoptimierung eingesetzt.
Es geht also wieder meist um Technik. In erster Linie, um zu automatisieren und um mehr Menschen mit Werbung bei ihrer aktuellen Tätigkeit zu unterbrechen.
Ich glaube, wir werden uns daran gewöhnen, mit Chat-Bots zu kommunizieren. Wir haben uns auch an die Computeransage bei Service-Hotlines gewöhnt und an ständige Werbeunterbrechungen. Wir erdulden das, es ist normal und effizient.
Aber wollen wir das?
Effizienz ist grundsätzlich gut, aber nur wenn man das Richtige tut (Effektivität).
Ich finde es richtig, Menschen menschlich zu begegnen. Und Menschen wollen nichts erdulden, sie wollen begeistert werden.
Dein Marketing sollte bemerkenswert sein. Das bedeutet es ist wert, eine Bemerkung darüber zu machen – es weiterzuerzählen.
Das erreichst du, indem du Spannung erzeugst sowie Vertrauen und Status schaffst.
Sei anders!
Mit ideenreicher, ehrlicher Kommunikation, mit großzügigen Informationen und der Vernetzung Gleichgesinnter.
In diesem Artikel habe ich detailliert beschrieben, wie ich mir das vorstelle: Wie geht Online Marketing besser?
Warum du mit digitalem Marketing starten solltest
Oben habe ich geschrieben, dass Online Marketing dein perfekter Start in die Digitalisierung ist. Aus den folgenden einfachen Gründen:
1. Du kannst sofort selbst anfangen.
Sei du selbst. Erzähle Geschichten. Lass deine Zielgruppe teilhaben. Teile dein Wissen. Vernetze dich mit Kunden und Partnern.
Dazu brauchst du weder viel technisches Wissen noch musst du am Anfang viel Geld in die Hand nehmen, sondern kannst dich Step by Step entwickeln.
Die Tools, die du benötigst, gibt es nahezu kostenlos, genauso wie das Wissen.
2. Jede Veränderung, fällt leichter, wenn du zuerst den Menschen gewinnst.
Es sollte immer dein erstes Ziel sein, Menschen für deinen Weg zu begeistern. Wenn du das geschafft hast, wird es viel leichter ihnen neue Technik anzubieten.
Ein Dachdecker zum Beispiel, der die Idee, Wetterdaten zu verkaufen, interessant findet, könnte schon heute anfangen, seine Kunden dafür zu gewinnen. Vielleicht kann man später sogar Sensoren nachrüsten. Vielleicht lässt sich ein gemeinsames regionales Projekt starten, welches am Ende die Finanzierung erleichtert.
Bedenke: Entscheidungen werden immer emotional getroffen, nicht rational. Deshalb solltest du die Emotionen, vorher schon, auf deiner Seite haben.
Fazit zu Digitalisierung und Marketing
Digitalisierung ist mehr als Sensoren.
Und digitales Marketing kann mehr sein als Daten sammeln, um personalisierte Werbung zu versenden.
Natürlich sollten wir Daten nutzen, aber an der richtigen Stelle. Der größte Trumpf regionaler Unternehmen ist die Nähe zu den Menschen.
Nutze also die Vorteile aus beiden Welten. Du hast die Chance, deine Zielgruppe auf effizient-digitale Weise persönlich zu begeistern.
Davon profitierst nicht nur du, sondern auch deine Zielgruppe, vielleicht sogar deine ganze Region.